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Steckbrief Länder

Nordamerika


Im Himmel von Europa sind
•    die Engländer die Polizisten
•    die Franzosen die Köche
•    die Deutschen die Automechaniker
•    die Italiener die Liebhaber
•    und die Schweizer organisieren alles

In der Hölle von Europa sind
•    die Deutschen die Polizisten 
•    die Engländer die Köche
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•    die Schweizer die Liebhaber
•    und die Italiener organisieren alles

rund um die Welt

Neujahr rund um die Welt


Äthiopien
«Melkam addis amet!»: Die guten Wünsche zum neuen Jahr rufen sich die Menschen in der Landessprache Amharisch am 11. September (und in Schaltjahren am 12. September) zu. Das ostafrikanische Land folgt einer speziellen Variante des koptischen Kalenders und liegt rund siebeneinhalb Jahre hinter unserer Zeitrechnung. Das Neujahrsfest ist Johannes dem Täufer gewidmet. Es heisst deshalb «Kidus Yohannes».

Melkam addis amet


Argentinien
Weil man alles hinter sich lassen möchte, haben die Argentinier einen sehr sinnvoll wirkenden Brauch entwickelt: Sie vernichten alle alten Unterlagen, auf die man im neuen Jahr verzichten kann.
Und das geschieht nicht irgendwie - vielmehr werden die Papiere sorgsam in kleine Schnipsel zerrissen, die man dann aus dem Fenster wirft, um sich so der alten Last zu entledigen.

Próspero Año Nuevo​


Australien
Wegen der geografischen Lage ist Australien eines der ersten Länder, die ins neue Jahr starten und man feiert hier den Jahreswechsel auch eher in Shorts und T-Shirt anstatt im Rollkragenpullover und Wintermantel.
Am anderen Ende der Welt begrüssen die Australier das neue Jahr mit grossen Partys und lautem Feuerwerk. Das spektakulärste Feuerwerk wird in Sydney gezündet. Das zwölfminütige Feuerwerk im Hafen von Sydney, über der Harbour Bridge und der Oper, wird jedes Jahr von Hunderttausenden bestaunt. Warum genau zwölf Minuten? Wie in Spanien, wo man sich für jeden Monat des Jahres eine Traube in den Mund steckt, wird in Australien für jeden Monat des Jahres eine Minute Feuerwerk abgefackelt.

Happy New Year


Brasilien
Farben prägen das Fest zum Jahreswechsel im grössten Land Südamerikas. Man feiert in Weiss, der Farbe der Unschuld, der Reinheit und des Friedens.
Weil Weiss gleichzeitig auch die Lieblingsfarbe der Meeresgöttin Yemanjá ist, die gleichzeitig weibliche Fruchtbarkeit symbolisiert, wird sie zu Silvester besonders von den brasilianischen Frauen geehrt. Sie werfen deshalb Blumen ins Meer.
Ausserdem stecken sie Kerzen in den Sand des Strands: rote für Glück in der Liebe, weisse für den Frieden und gelbe für Geldsegen.
Auch die Brasilianerinnen tragen in dieser Nacht besondere Unterwäsche: rote Dessous in der Hoffnung auf die grosse Liebe, weisse für ein harmonisches Leben.

feliz ano novo​


China
Das Fest zum chinesischen Neujahr ist das wichtigste im Land. Es wird aber nicht am 31. Dezember gefeiert. Das Fest wird nach dem Mondkalender am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende zelebriert – dies ist jeweils Mitte Februar.
In den Tagen des Neujahrfestes wird in China traditionell alles rot geschmückt, weil rot die Farbe der Freude, des Glücks und des Wohlstands ist. Begrüsst wird das neue Jahr dann mit einem ausgiebigen Feuerwerk, das jedoch in einigen Städten wegen zu hoher Brandgefahr verboten ist. 
In der chinesischen Welt werden bis heute unzählige Neujahrsriten gepflegt: Nach alter Tradition muss z.B. vor Beginn des Neujahrsfestes das Haus mit Bambuszweigen, die die bösen Geister vertreiben, gründlich geputzt werden. Während der Neujahrstage würde man Gefahr laufen, auch das Glück hinauszukehren. Gleichzeitig wird von der Bettwäsche bis zur Kleidung alles erneuert und das Haus mit roten Papierstreifen und goldenen Glückszeichen dekoriert: Schriftzeichen, Schutzgottheiten, Frühlingsmotive, Blumen, Landschaften usw., die auch als Bildchen verschenkt werden können. Mit Beginn des neuen Jahres werden ab 23 Uhr alle Fenster geöffnet, um das neue Jahr hereinzulassen. 
Am letzten Tag des alten Jahres findet das grosse, fröhliche "Reunion-Dinner" statt, bei dem die Familie vollständig versammelt sein sollte. Dies wird sehr ernst genommen, sodass Stadt und Land jedes Jahr wieder kurz vor einem Verkehrskollaps stehen. Kinder und Unverheiratete erhalten Geldbeträge in kleinen roten Tüten mit Glückssymbolen. In einigen Regionen werfen Unverheiratete auch Mandarinen ins Meer, um gute Ehepartner zu finden. Früher taten dies vorwiegend junge Frauen, die ihren Namen auf die Mandarinen schrieben, in der Hoffnung, einer der wartenden unverheirateten Fischer würde diese finden und sich auf die Suche nach ihnen machen.
Unglück würde hingegen bringen, sich während der Festlichkeiten die Haare zu schneiden, denn das Wort Haar ist gleichbedeutend mit dem Wort Wohlstand.

Sang Nian Fai Lok​​


Frankreich
Wer den Jahreswechsel in Frankreich verbringt, darf keine ausgelassenen Feiern oder buntes Feuerwerk erwarten. Viele Franzosen treffen sich lediglich mit Freunden und Verwandten zum Abendessen, um das alte Jahr ausklingen zu lassen. 
Statt mit Böllern und Raketen wird das neue Jahr gewöhnlich kulinarisch mit Champagner, Stopfleber (Foie gras) oder Austern begrüsst. Die grösste Silvesterparty steigt in der Regel auf der Pariser Prachtstraße Champs-Elysées. Dort feiern um Mitternacht Hunderttausende und wünschen sich „Bonne année“ (Gutes Jahr).
Üblich ist es, dass man sich kleine Geschenke überreicht. Beliebt sind glasierte Maronen.

Bonne Année

Griechenland
Wer hätte das gedacht: Die Griechen zocken sich ins neue Jahr. Ob daheim, bei Freunden oder im Kasino: Das Neujahrszocken beginnt am Abend des 31. Dezembers und dauert oft bis zum Sonnenaufgang des 1. Januars. Hier entscheidet sich für die Spieler, wie das neue Jahr wird: Wer gewinnt, soll das ganze Jahr über Glück haben. Wer verliert, kann immerhin auf Glück in der Liebe hoffen.
Unterbrochen wird die Zockerei lediglich um Mitternacht, wenn der „Vassilópita“, der Neujahrskuchen, angeschnitten wird. In diesem runden Kuchen ist eine Münze eingebacken. Wer sie in seinem Kuchenstück findet, soll ebenfalls das ganze Jahr Glück haben. Dieser Brauch geht auf den Heiligen Vassilios zurück. Der Bischof riet den Menschen in Kriegszeiten ihren Schmuck und Münzen in Brote zu backen, um sie vor Plünderern zu schützen.

Kenourios Chronos


Grossbritannien
Das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüssen, ist in Grossbritannien nicht so verbreitet. Aber die britische Hauptstadt lässt es hingegen am 31. Dezember richtig krachen. Rund um das Wahrzeichen „London Eye“ – das Riesenrad an der Themse – steigt um Mitternacht ein spektakuläres Feuerwerk, das jedes Jahr hunderttausende Menschen anzieht.
In Grossbritannien und Schottland wird der letzte Tag des Jahres ganz gross gefeiert. Silvester heisst dort „Hogmanay“ und  ist für die Schotten der bedeutendste Feiertag im Jahr. Gefeiert wird dann bis in die Morgenstunden. In der Hauptstadt Edinburgh wird der Jahreswechsel sogar drei Tage lang mit Strassenfesten zelebriert.
In manchen Teilen Englands backt man dreieckige Törtchen, die mit Faschiertem (Hackfleisch) gefüllt und als Geschenke weitergegeben werden. 
In England ist es darüber hinaus üblich, dass sich die Nachbarn am Neujahrstag besuchen und gemeinsam selbstgebackenen Kuchen mit Wein verzehren.
In Schottland dagegen serviert man den sogenannten Schwarzen Laib (Black Bun). In gemütlicher Freundesrunde werden Haggis, gefüllte Schafsmägen, verspeist. Das Ganze wird mit reichlich Whisky herunter gespült.

Happy New Year


Israel
Rosh Hashana - zu deutsch Jahresbeginn - ist das jüdische Neujahrfest und soll zur Besinnung und Umkehr anregen. Das Blasen auf einem Widderhorn während des Gottesdienstes ist charakteristisch für diesen Aufruf zur Umkehr. 
Der schmetternde Ton des Horns soll die Menschen veranlassen, ihre Taten zu überdenken, damit sie von ihren sündhaften Wegen und Gedanken ablassen.
Das jüdische Neujahrsfest leitet zehn Tage des Gedenkens an die Erschaffung der Welt im Jahre 3761 v. Chr. ein. Darauf wird die Zeitrechnung des jüdischen Lunisolar-Kalenders zurückgeführt, der auf Mondmonate und Sonnenjahre aufgeteilt ist. Nach dem gregorianischen Kalender findet es meist im September statt. 
Damit das neue Jahr in jeder Hinsicht süss werden möge, serviert man in jüdischen Familien am Neujahrsabend süsse Äpfel mit Honig und Honigkuchen. Oft wird auch eine süsse Speise aus Karotten gereicht, die auf jiddisch Meren heissen, was auch wachsen, zunehmen (mehren) bedeutet. Sie versinnbildlichen den Wunsch, dass unsere Vorzüge und Verdienste im kommenden Jahr unsere Mängel überwiegen mögen.
Die Juden grüssen sich am Neujahrsfest mit dem Wunsch: "Du mögest für ein gutes Jahr eingeschrieben sein." Diesem Wunsch liegt die Annahme zugrunde, dass Gottes Urteil an diesem Tag in ein Buch eingetragen wird. Viele gläubigen Juden bleiben die erste Nacht des neuen Jahres wach, um das Glück nicht zu verschlafen und um selbst im Traum keine Sünde zu begehen.

schana tova


Italien
Egal ob Spitzenhöschen oder Boxershorts: In Italien gilt rote Unterwäsche in der Neujahrsnacht als Pflicht. Wer glücklich und erfolgreich sein möchte, sollte mit roter Wäsche ins neue Jahr „rutschen“. Kaufhäuser und Dessous-Läden stellen daher jedes Jahr spätestens kurz nach Weihnachten ihre Wäscheauslage um.
Italiener, die  sich vom neuen Jahr eine kleine Finanzspritze erhoffen, essen in der Silvesternacht Linsen. Die sollen Reichtümer bescheren, weil Linsen Münzen ähnlich sehen.

Felice Anno Nuovo


Japan
Das japanische Neujahrsfest dauert bis zum 7. Januar. Die ersten drei Neujahrstage sind Ruhetage, die mit der Familie und den Verwandten verbracht werden. Ähnlich wie in China wird bis kurz vor Silvester die Wohnung oder das Haus aufgeräumt und geputzt. An beiden Seiten der Haus- oder Wohnungstür werden so genannte Torkiefern aufgestellt.
Gegen Mitternacht erklingen im ganzen Land in den Tempeln 108 Glockenschläge, die die 108 Begierden des Menschen und die 108 Übel des alten Jahres vertreiben sollen.
Zu den beliebtesten Familienbeschäftigungen der Japaner während des Neujahrsfestes gehört das Stampfen von Klössen aus Klebreis, den so genannten Mochi (sprich: "Motschi"), die traditionell am Neujahrsmorgen gegessen werden. Der Reis wird nach einem mehr als tausend Jahre alten Brauch erst gedämpft und dann in einem Mörser zu Brei gestoßen.
Die Japaner glauben, dass ihr Verzehr Glück bringt - und ein langes Leben. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall: Jedes Jahr bleiben einigen Unglücklichen die äusserst klebrigen Reisklösse buchstäblich im Hals stecken. Einige Japaner sind bereits auf qualvolle Weise daran erstickt. 1998 war ein besonders schlimmes Jahr mit 21 Toten.
Die Feuerwehr wiederholt jedes Jahr ihre traditionelle Neujahrswarnung, was im "Mochi-Notfall" zu tun sei: Mochi möglichst mit Suppe essen und in kleine Stücke schneiden. Ältere Menschen niemals allein Mochi essen lassen. Im Notfall 119 wählen, gleichzeitig versuchen, den Mochi mit einem Finger aus dem Rachen zu pulen. Wenn das nicht funktioniert, das Opfer auf den Bauch legen, Kinn nach vorn strecken und fünfmal mit der Hand zwischen die Schulterblätter schlagen.

akemashite omedetō


Niederlande
In den Niederlanden wird der Jahreswechsel ähnlich wie in der Schweiz gefeiert – mit der Ausnahme, dass Silvester nicht Silvester, sondern „Oudejaarsdag“ heisst. Zum Oudejaarsdag gehören in den Niederlanden die Neujahrskrapfen - so genannte Oliebollen. Das frittierte Hefegebäck ist so beliebt, dass es rund um den Jahreswechsel eigens Verkaufsstände in den Strassen gibt.
Eine beliebte und eisige Tradition ist es vielerorts, sich am Neujahrstag in die Fluten der Nordsee oder eines anderen Gewässers zu stürzen. Beim traditionellen „Nieuwjaarsduik“ – Neujahrsschwimmen – in Scheveningen in der Nähe von Den Haag sind es jeweils mehr als Zehntausende.

Gelukkige Nuwe Jaar​


Russland
Während in den westlichen Ländern am 31. Dezember um Punkt Mitternacht die Sektkorken knallen und das neue Jahr begrüsst wird, geht es in Russland am 31. Dezember noch recht besinnlich zu. Wie in anderen slawischen Ländern gibt es auch in Russland die Tradition, dass „Väterchen Frost“ – Ded Moros - gemeinsam mit seiner Enkelin „Schneeflöckchen“ – Snegurotschka - den Kindern an diesem Tag Geschenke bringt. 
Durch den Julianischen Kalender in der russisch-orthodoxen Kirche fällt das Neujahrsfest in Russland auf die Nacht vom 12. auf den 13. Januar.
In Russland verzehrt man Borschtsch und Kutya, letzteres ist ein Porridge-ähnliches Gericht aus Weizen- und anderen Getreidekörnen, die für Hoffnung stehen, sowie Honig und Mohn, die Freude und Erfolg bescheren sollen.

Novim Godom​


Schweden
Während Weihnachten bei den Schweden sehr traditionell im besinnlichen Familienkreis gefeiert wird, wird das neue Jahr gerne mit einer rauschenden Silvesterparty oder einem opulenten Abendessen unter Freunden begrüsst - da dürfen Hummer nicht fehlen.
Ansonsten ähneln die Feierlichkeiten den schweizerischen. Um Mitternacht  fallen sich die Schweden in die Arme und wünschen sich ”Gott nytt år” - was „Gutes neues Jahr“ bedeutet. Nicht zu vergessen: der Neujahrskuss. Eine weitere Tradition in Schweden ist das Neujahrsversprechen. 

Gott Nytt År


Schweiz
Der letzte Tag des Jahres wird in der Schweiz „Silvester“ genannt. An diesem Tag hat der Heilige Silvester Namenstag. Er verstarb am 31. Dezember 335 n. Chr. in Rom als Papst. Am 31. Dezember haben ab Mittag alle Geschäfte geschlossen.
Der Abend wird mit Freunden entweder zuhause, auf einer Party, in einem Restaurant oder bei einem Theaterbesuch verbracht. Mittlerweile ist es zu einer beliebten Tradition geworden, "Dinner for One" im Fernsehen anzuschauen. "Dinner for One" ist ein britischer Sketch über eine alleinstehende alte Dame namens Miss Sophie und deren Butler, der anlässlich ihres 90. Geburtstags die Rolle der längst verstorbenen Freunde übernimmt und dabei immer betrunkener wird.
Sehr beliebt ist an Silvester mit Freunden gemeinsam Fondue oder Raclette zu essen. Beim Fondue werden Brotstücke in einem Caquelon mit heissem Käse gedippt. Beim Raclette werden Käsescheiben in kleinen Pfännchen überbacken. Dazu gibt es gekochte Kartoffeln und saure Gurken.
Die restliche Zeit bis Mitternacht wird mit Gesellschaftsspielen verbracht. Um Mitternacht wird mit einem Glas Sekt oder Champagner angestossen und sich dabei „Prosit Neujahr“, „Ein gutes neues Jahr“ oder einen „Guten Rutsch“ gewünscht. Hin und wieder werden auch Glücksbringer wie Schornsteinfeger, vierblättriges Kleeblatt oder kleine Marzipan-Schweine verschenkt. Traditionell giessen die Menschen geschmolzenes Blei in kaltes Wasser. Dabei entstehen Figuren, die dann gedeutet werden – dies im Hinblick auf das neue Jahr.

Frohes neues Jahr​


Spanien
Eine Silvesternacht ohne Weintrauben ist für die Spanier undenkbar. Warum? Weintrauben sollen Glück für das neue Jahr bringen. Und deshalb schieben sich Punkt Mitternacht viele Spanier bei jedem Glockenschlag eine Traube in den Mund. Der Traubenkult ist so angesagt, dass Supermärkte extra für die Silvesternacht Döschen mit zwölf Trauben im Sortiment haben.
Übrigens: Wer sich verzählt, dem steht im neuen Jahr Unheil bevor.

Próspero Año Nuevo​


Südafrika
Die Menschen am Kap starten mit Karneval ins neue Jahr. Höhepunkt ist am 2. Januar der bunte, von vielen Trommeln geprägte Umzug von Karnevalsgruppen durch Kapstadt. Das Spektakel der etwa 10‘000 Teilnehmer in fantastischen Kostümen, Tanzgruppen, Bands und Chören geht auf den «Emancipation Day» zurück - den Tag, an dem die Sklaven in Südafrika in den 1830er Jahren freigelassen wurden. Meist säumen in Kapstadt mehr als 100‘000 Menschen die Strassen.

​Voorspoedige Nuwejaar​


Uganda
In dem ostafrikanischen Land ist Silvester vor allem eins: laut. Speziell in den Minuten kurz vor Mitternacht schlagen, hämmern und pfeifen die Menschen mit allem, was sie in die Finger bekommen können. Ob Trommeln, Gongs, Töpfe oder Trillerpfeifen - alles was Lärm macht, wird auf die Strassen getragen.
Manche verbrennen Autoreifen. Alljährlich ist die Polizei im Einsatz, um das Chaos einzudämmen.

Happy New Year


USA
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird das neue Jahr verhältnismässig normal begrüsst. Ähnlich wie in der Schweiz feiern die US-Amerikaner den Jahreswechsel mit ausgelassenen Partys und Feuerwerk.
Weltberühmt ist allerdings die Silvester-Feier auf dem New Yorker Times Square. Seit 1904 steigt hier Jahr für Jahr eine der grössten Silvester-Partys der Welt. Schon früh am 31. Dezember versammeln sich die Menschen – etwa eine Million – um Zeuge des „ball drop“ zu werden. Statt eines Feuerwerks wird am Times Square in der letzten Minute des alten Jahres eine dreieinhalb Meter grosse und mit 30.000 LEDs beleuchtete Kugel herabgelassen. Um Schlag 0 Uhr wird dann ein Konfetti-Feuerwerk gezündet und die Menschen wünschen sich „happy new year“. 
In der Bucht von San Francisco stürzen sich für das traditionelle Alcatraz-Schwimmen am Neujahrstag Schwimmer in den rund zehn Grad kalten Pazifik. Seit 1967 läuten jedes Jahr rund 100 Mitglieder von zwei Schwimmclubs das neue Jahr mit dieser Tradition ein. Am 1. Januar, wenn die Gezeiten günstig sind, starten sie von der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz und nehmen Kurs auf San Francisco. Die Schnellsten legen die gut zwei Kilometer lange Strecke in einer halben Stunde zurück.
Neben dem „ball drop“ gibt es noch andere Bräuche in den USA. So wird beispielsweise im Süden der USA an Silvester traditionell Linsensuppe gegessen. Weil Linsen ein bisschen wie Geldmünzen aussehen, verspricht man sich Reichtum für das neue Jahr. Dann gibt es noch die Regel „nothing goes out“- nach der am ersten Tag des Jahres nichts das Haus verlassen darf - auch nicht der Müll. Wenn doch - droht Unglück.

Happy New Year


Weihnachten rund um die Welt


Weltweit gibt es viele unterschiedliche Bräuche um die Geburt Jesu zu feiern.

Sogar das Datum von Weihnachten ist nicht überall gleich

Während in vielen Ländern am 24. oder 25. Dezember die Feierlichkeiten beginnen und die Geschenke verteilt werden, beginnt in anderen Ländern das Fest erst später. In Russland, Spanien und Italien gibt's die Geschenke erst im Januar.

Auch die Bräuche, mit denen Weihnachten gefeiert wird, sind auf der Welt ganz unterschiedlich.
In manchen Ländern wird heftig gefeiert, in anderen wiederum eher besinnlich im Kreis der Familie der Geburt Jesu gedacht. In anderen Ländern, wie Japan, besteht der einzige Sinn von Weihnachten wiederum im Konsum. 


Tannenbaum

Einen schön geschmückten Christbaum  in die Wohnung zu  stellen, ist ein typischer Weihnachtsbrauch.

Der Ursprung der Weihnachtsbaum-Tradition ist nicht eindeutig festzustellen. Immergrüne Gewächse, wie Efeu, Buchsbaum, Tanne oder Mistel, hatten in vielen frühen Kulturen eine besondere Bedeutung: Sie wurden vor allem zum Jahreswechsel aufgestellt, um vor bedrohlichen Naturkräften zu schützen.

Die Kerzen am Weihnachtsbaum wurzeln in einem alten Totenglauben: Das brennende Licht sollte den Verstorbenen, die am Jahresende zu Besuch kommen, den Weg weisen. Die Kirche deutete das allerdings um: Nun stehen die Kerzen für das Kommen Christi.

Im Mittelalter schmückten die Menschen für die Krippenspiele den Tannenbaum mit Äpfeln. Auf diese Weise wurde in der Kirche gezeigt, wie mit Adam und Eva die Sünde in die Welt kam. Aus den Äpfeln entwickelte sich der heutige Christbaumkugel-Brauch.

Im 18. Jahrhundert verbreitete sich die Weihnachtsbaum-Tradition über ganz Deutschland und eroberte seit dem 19. Jahrhundert viele Länder auf der ganzen Welt.


Weihnachtsmann

Im Dezember (je nach Tradition vor, an oder nach Weihnachten) erwarten Kinder weltweit den Besuch eines bedächtigen, gütig lächelnden, älteren Herrn mit weissem Bart, roter Kutte, und vor allem eines – vielen Geschenken. Aber woher stammt diese Tradition?

Kinder früherer Epochen blickten der Weihnachtszeit oft wenig entspannt entgegen. Bis zum Mittelalter zogen in der Vorweihnachtszeit, am Heiligabend und sogar bis Neujahr düstere Gestalten durch die Strassen: In den gruseligen Figuren Ruklas, Julbock, Waur, Wotan, Rumpsack, Bullkater, die im Volksglauben jeweils um die Jahreswende ihr Unwesen trieben, sehen Volkskundler einen Vorläufer des Weihnachtsmannes.

Ein anderer, friedlicher Vorläufer war der legendäre Bischof Nikolaus, der im 4. Jahrhundert in der Stadt Myra in der heutigen Türkei lebte. Nikolaus von Myra war für seine besondere Freigiebigkeit berühmt. Ihm zu Ehren wurden im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember beschenkt. Dieser ursprüngliche Bescherungstag wurde erst im Laufe der Reformation in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember verlegt: In Ablehnung der Heiligenverehrung bestanden die Protestanten darauf, nicht am Todestag des heiligen Nikolaus, sondern nur am Heiligen Abend Geschenke zu verteilen.


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Schweiz

In der Schweiz beginnt die Adventszeit 4 Wochen vor Weihnachten mit dem Anzünden der ersten Kerze am Adventskranz. 

Am 6. Dezember wird der „Samichlaus“ gefeiert. Samichlaus und Schmutzli kommen zu den Kindern nach Hause oder besuchen Schulen und Kindergärten. Sie tragen einen Sack mit Geschenken wie Nüssen, Mandarinen und anderen Leckerbissen mit sich, die sie an die Kinder verteilen, nachdem diese ihre Samichlaus-Sprüche aufgesagt haben. Der Samichlaus trägt auch ein Buch mit sich, aus dem hervorgeht, ob die Kinder im vergangenen Jahr artig waren oder nicht. Wenn nicht, muss mit einer Schelte gerechnet werden.

Weihnachten wird in der Schweiz in vielen Familien bereits am 24. Dezember (Heiligabend) und nicht am 25. Dezember gefeiert. Und zwar meist mit einem festlichen Essen, das je nach Region unterschiedlich ausfällt. Der 25. Dezember ist ein offizieller Feiertag.

Die traditionelle Bescherung und der mit Lichtern/Kerzen verzierte Baum in der Familie haben sich erst im 20. Jahrhundert von städtischen Zentren aus in die Dörfer verbreitet, nach altem Brauch wird eine Krippe unter dem Christbaum aufgestellt und vor der Bescherung werden Weihnachtslieder gesungen.

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Österreich

Eine tierartige Kreatur zieht durch die Stadt, jagt Kindern einen Schrecken ein und bestraft die unartigen unter ihnen – es ist Krampus, der böse Komplize des Nikolaus.

Laut österreichischer Tradition belohnt der Heilige Nikolaus artige Jungen und Mädchen, während Krampus die unartigsten Kinder einfängt und in seinen Sack steckt. In der ersten Dezemberwoche (besonders am Nikolaustag) verkleiden sich junge Männer als Krampus und erschrecken Kinder mit rasselnden Ketten und Glocken.

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Spanien

Für die Spanier beginnen die Weihnachtsfeiertage mit der Sorteo extraordinario de Navidad, der Weihnachtslotterie. Ab dann gibt es für die Spanier kein Halten mehr. Zu Tausenden stürmen sie in die Läden, um sich Lose für die grösste Lotterie der Welt zu besorgen, die es bereits seit 1812 gibt und die immer um die gleiche Zeit in der gleichen Form stattfindet. Natürlich übertragen Fernsehsender und Radiostationen das Geschehen rund um die Uhr und spanische Familien sitzen gespannt Zuhause und verfolgen die Ziehung mit.

Am 24. Dezember, der Noche Buena, trifft man sich dann mit der ganzen Familie zu einem üppigen Essen. Neben diversen Köstlichkeiten kommt auch ein spanisches Gericht auf den Tisch, das sich „Turron“ nennt. Es besteht aus Eiern, Mandeln, Honig und Zucker und ist das Highlight auf jeder Festtagstafel. Nach dem Essen gibt es nicht etwa Nachtisch, sondern auf den Tisch kommt dann die „Urne des Schicksals“, ein kleines Gefäss, in dem sich Geschenke befinden, aber auch Nieten. Nun muss jeder Familienangehörige solange in die Urne greifen, bis er ein Geschenk gezogen hat.

Die Kinder bekommen ihre Geschenke nicht am 24. Dezember, sondern Bescherung ist erst am 6. Januar. Auch der Tannenbaum war vor einigen Jahrzehnten noch nicht in spanischen Wohnzimmern zu finden. Traditionell findet um Mitternacht die Mitternachtsmesse statt, die man in Spanien „Misa del Gallo“ – die Messe des Hahns nennt, denn ein Hahn soll als erster die Geburt Jesus verkündet haben.

Weiter geht es dann am 28. Dezember mit dem Dia de los Inocentes, dem Tag der unschuldigen Kinder. An diesem Tag können die Kinder nach Lust und Laune Streiche spielen. Am fünften Januar geht es dann weiter, denn die Heiligen drei Könige halten Einzug in die spanischen Orte. Es gibt grosse Umzüge und es werden allerlei Süssigkeiten verteilt.

Am Abend vor dem 6. Dezember legen spanische Kinder für die Kamele etwas Wasser und Stroh vor die Tür. Zu guter Letzt, um die Weihnachtsfeierlichkeiten ausklingen zu lassen, gibt es am Abend des sechsten Dezember nochmal ein grosses Essen, mit einem Kuchen, der sich Rosco de Reyes nennt. In ihm befindet sich eine Figur und derjenige, der sie bekommt, ist König für diesen Tag.

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Schweden

Seit 1966 wird auf dem zentralen Platz von Gävle zum Adventbeginn ein 13 Meter hoher Julbock errichtet. Diese schwedische Weihnachtstradition hat dabei ungewollt ein „Ritual“ der anderen Art nach sich gezogen – Jahr für Jahr gibt es Versuche, den Bock niederzubrennen. Fast jedes zweite Jahr wird er erfolgreich abgefackelt.

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Mexiko 

In Mexiko spielt sich Weihnachten vor allem auf der Strasse ab. Bei den sogenannten "psadas" wird in Umzügen die Herbergsuche von Josef und Maria nachgespielt, dazu gibt es Feuerwerk. Lustig ist auch der Brauch der sogenannten "Pinata".

Die Pinata ist ein Ton- oder Kartongefäss, das mit Süssigkeiten gefüllt im Haus aufgehängt wird. Mit verbunden Augen müssen die Kinder versuchen mit Stöcken die Pinata zu zerschlagen, um an den Inhalt zu kommen.

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Philippinen

Das Giant Lantern Festival (Ligligan Parul Sampernandu) findet jährlich am Samstag vor Heiligabend in der Stadt San Fernando statt – der „Weihnachtshauptstadt der Philippinen„. Das Festival zieht Zuschauer aus dem ganzen Land und der ganzen Welt an. Elf Dörfer nehmen daran teil und liefern sich einen harten Konkurrenzkampf, bei dem die kunstvollste Laterne ausgezeichnet wird.

Ursprünglich handelte es sich bei den Laternen um einfache Konstruktionen von etwa 60 cm Durchmesser, die aus Japanpapier hergestellt und mit Kerzen erleuchtet wurden. Heute bestehen die Laternen aus unterschiedlichen Materialien und erreichen einen Durchmesser von über 6 Metern. Erleuchtet werden sie mithilfe von Glühbirnen, die in einem Kaleidoskop aus Mustern erstrahlen.

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Venezuela

Wenn in Venezuela die Weihnachtszeit beginnt, dann hört man nachts auf einmal Musik auf den Strassen. Gruppen von Sängern ziehen von Haus zu Haus, klopfen an Türen und tragen traditionelle Weihnachtslieder vor – die Aguinaldos. Sie handeln von der Geburt Jesu und werden von traditionellen Instrumenten wie Tamburin, Rassel, Furruco (Trommel) und Cuatro (vierseitige Gitarre) und Charrasca (kleine Gitarre) begleitet. Im Westen Venezuelas heissen die Weihnachtslieder Gaitas. Sie haben afrikanische Einflüsse und laden mit rhythmischen Trommelklängen zum Tanzen ein. Heutzutage veranstaltet man Gaita-Festivals in ganz Venezuela.

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Island

In den 13 Tagen vor Weihnachten wird Island von 13 schelmischen, trollartigen Figuren heimgesucht. Die Jólasveinar besuchen Familien in der Weihnachtszeit 13 Nächte lang, und die Kinder stellen ihre besten Schuhe ans Fenster, woraufhin jeder einzelne Troll Geschenke für artige Jungen und Mädchen hineinsteckt, während die ungezogenen faulende Kartoffeln bekommen.
Die Jólasveinar in ihren traditionellen isländischen Trachten sind spitzbübische Gesellen, und ihre Namen deuten auf die Art von Streichen hin, die sie am liebsten spielen. Da wären beispielsweise Stekkjastaur (Schafschreck), Þvörusleikir (Kellenlecker), Pottaskefill (Töpfekratzer), Askasleikir (Suppenschlürfer), Hurðaskellir (Türenknaller), Skyrgámur (Quarkfresser), Bjúgnakrækir (Würstchenklauer), Gluggagægir (Fenstergucker) und Kertasníkir (Kerzenschnorrer). 

Schöne Weihnachtsgeschichten aus aller Welt von Rena Sack

Dreikönig rund um die Welt


Befana in Italien

Noch vor wenigen Jahrzehnten fand die Bescherung in Italien erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, statt. Allerdings brachten nicht die Heiligen Drei Könige die Geschenke, sondern eine mythische vorchristliche Figur des italienischen Volksglaubens, die Befana.

Am Vorabend des Dreikönigstags hängen die Kinder Strümpfe an den Kamin oder stellen Schuhe hin, damit die Hexe Befana sie mit Gaben füllen kann. In der Nacht kommt die Befana durch den Schornstein in die Häuser und steckt den guten Kindern Süssigkeiten und Geschenke in die Strümpfe. Aber Achtung! Bösen Kindern wird nur Kohle in den Strumpf gefüllt. Selbstverständlich handelt es sich niemals um echte Kohle sondern um "carbone dolce" (süsse Kohle), eine schwarz gefärbte Zuckermasse, die wie Kohle aussieht.

Der Name stammt vom Fest Epiphanias, dem Fest der Erscheinung des Herrn (den Heiligen Drei Königen Balthasar, Melchior, Kaspar). Der Sage nach soll die Befana von den Hirten die frohe Botschaft gehört haben. Der Stern sollte sie zur Krippe führen. Einige Zeit später machte sich die Befana auf die Suche nach dem Christkind, aber da der Stern bereits verloschen war, konnte sie es nicht finden. In der Hoffnung, dass eines der Kinder das Christkind sei, flog die Befana mit ihrem Besen von Haus zu Haus und machte den Kindern Geschenke.

La Befana vien di Notte 
con le scarpe tutte rotte
il cappello alla romana
viva viva la Befana

Die Befana kommt bei Nacht
mit ihr'n ganz kaputten Schuhen
mit dem Hut auf römisch Art
Hoch soll leben die Befana

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Dreikönigskuchen in der Schweiz

Der Dreikönigskuchen ist ein traditionelles Festtagsgebäck, das zum 6. Januar, dem Tag der Erscheinung des Herrn (Epiphanias), dem Festtag der heiligen drei Könige gebacken wird. Im Kuchen eingebacken ist eine kleine Figur in Form eines Königs. Wer beim Essen auf diesen Glücksbringer stösst, ist für einen Tag König.

In der Schweiz wird der Dreikönigskuchen aus süssem Hefeteig hergestellt, der zu Kugeln geformt, blütenförmig angeordnet und mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreut wird. Die meisten Schweizer backen ihren Dreikönigskuchen nicht selbst, sondern kaufen ihn samt goldener Papierkrone zum Aufsetzen im Supermarkt oder beim Bäcker. In diesen industriell gefertigten Dreikönigskuchen ist ein kleiner König aus Kunststoff eingebacken.

Der Brauch des Kunststoff Königs wurde in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Brotforscher Max Währen wiederbelebt. Der dazugehörige Dreikönigskuchen ist heute landesweit verbreitet und erfreut sich grosser Beliebtheit: Insgesamt dürften aktuell in der Schweiz jährlich gegen 1.5 Millionen Dreikönigskuchen verkauft werden. Damit käme rechnerisch auf jeden Haushalt ein Kuchen, wobei die Tendenz nach wie vor klar steigend ist.

Kaum ein anderer Brauch ist in der Schweiz ähnlich weit verbreitet.

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Galette de Roi in Frankreich

Die Galette des Rois ist die in Frankreich und Belgien verbreitete Variante des Dreikönigskuchens mit Marzipanmasse gefüllt. Sie wird am 6. Januar, dem Dreikönigstag, zur Erinnerung an die heiligen drei Könige serviert.

Die Geschichte der Galette des Rois geht auf zwei Ursprünge zurück:
  • zunächst auf die römische Saturnwoche, ein 7-tägiges Fest, bei dem üblicherweise die Kinder mit Kuchen beschenkt wurden. Der Termin fiel mit der Zeit der Lehnsabgaben zusammen, und der Kuchen erhielt daher den Namen „Königskuchen“.
  • Der zweite Ursprung geht auf das Konkordat von 1801 zurück, das als Datum für das Epiphaniasfest (Erscheinungsfest/Heilige Drei Könige) den 6. Januar festlegte. Das Epiphaniasfest gedenkt des Besuchs der Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, die gekommen waren, um dem Jesuskind die Geschenke Myrrhe, Weihrauch und Gold zu bringen. Ihren Weg zur Krippe in Betlehem fanden die Heiligen Drei Könige, indem sie dem Stern folgten, der ihnen den Weg wies.

Diesem Doppelursprung ist die heutige Tradition zu verdanken, eine „Königstags-Galette“ untereinander zu teilen. Es ist Brauch, dazu in der Galette eine Fève (dicke Bohne) genannte kleine (Porzellan-)Figur einzubacken.

Wer in seinem Kuchenstück die Figur (oder die Bohne) findet, wird mit einer Pappkrone gekrönt und ist König für einen Tag. Er darf sich seine Königin aussuchen, die sich auch eine Krone aufsetzen darf. Immer wenn der König sein Glas zum Mund führt, müssen alle Familienmitglieder „Le roi boit“ (Der König trinkt) ausrufen, eine für Franzosen schwierig auszusprechende Wortkombination. Dieser Brauch wird vor allem in Familien mit Kindern und in Kindergärten gepflegt.

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Reyes Magos in Spanien

Vor allem die Kleinen fiebern in Spanien dem Dreikönigstag entgegen. Traditionell bringt nämlich nicht das Christkind die Geschenke, sondern die Heiligen Drei Könige, die „Reyes Magos“ In prunkvollen Umzügen ziehen sie in die Städte ein und vielerorts gerät ihre Ankunft zum Volksfest.

In fast jedem Dorf und jeder Stadt wird der Einzug der Heiligen Drei Könige bereits am 5. Januar mit einem Umzug, der cabalgata de Reyes (Ritt der Könige), gefeiert. Mit Pferden und Kutschen, in buntem Gewand und mit Goldkronen halten Caspar, Melchior und Balthasar feierlich Einzug. Mancherorts sogar begleitet von echten Kamelen. In Hafenstädten wie Barcelona oder Valencia kommen die Könige in prunkvollen Barken übers Meer und werden am Hafen begeistert begrüsst.

Der Dreikönigstag selbst, also der 6. Januar, ist in Spanien ein offizieller Feiertag – und für die Kinder ein zweites Weihnachten. Traditionell bringen hier nämlich die Drei Könige die Geschenke – was ja auch logisch ist.

In der Nacht zum Dreikönigstag stellen die Kinder ihre blitzeblank geputzten Schuhe an die Tür oder aufs Fensterbrett. Oft sind die Schuhe mit Heu oder Getreide gefüllt – als Futter für die müden Kamele. Manchmal stellt man noch eine Schale Wasser dazu und ein paar Bonbons für die Könige. Futter und Süssigkeiten sind dann am nächsten Morgen weg – und die Schuhe dafür mit Geschenken gefüllt. War ein Kind allerdings nicht nur brav, findet es in seinen Schuhen auch carbón vor: Kohle. Das Zeug ist schwarz und hässlich, entpuppt sich aber als süsse Schleckerei.

Nach alter Sitte wird am 6. Januar auch der roscón de Reyes angeschnitten, eine Art Königskrone aus Hefeteig, verziert mit „Edelsteinen“ aus kandierten Früchten. Gern backt man auch eine Münze, eine Bohne oder eine kleine Spielfigur für die Kinder ein. Wer die Gabe in seinem Kuchenstück findet, bekommt eine goldene Krone und darf sich diese für den Festtag aufsetzen.

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Ostern rund um die Welt


Im christlichen Glauben feiert man zu Ostern die Auferstehung Jesu Christi, der den Tod überwunden hat und in den Himmel aufgestiegen ist.

Gefärbte Eier

Eier wurden schon lange vor der Einführung des christlichen Osterfestes geschmückt und verziert.  Wer es sich damals leisten konnte, wickelte die Eier in Blattgold ein. Auch für ärmere Familien gab es jedoch eine interessante Methode des Eierschmückens: Indem man sie mit Blättern oder Blüten verschiedener Blumen kochte, übertrugen sich allerlei Farben auf die Eierschale.

Die Kirche erklärt die Tradition des Eierfärbens mit einer Legende. Dieser zufolge ging Maria Magdalena nach der Wiederauferstehung Christi zum Kaiser und berichtete ihm vom Wunder. Der Kaiser lachte sie jedoch aus und behauptete, dass Christus genau so wenig auferstanden sei, wie die frisch gelegten Eier vor ihm eine rote Schale hätten. In diesem Moment färbten sich die Eier rot und überzeugten ihn von der Auferstehung.

Das Osterei steht ebenfalls für Neuanfang und Fruchtbarkeit.

Osterhase

Woher der Brauch resultiert, dass ein Hase die Eier bringt, ist nicht abschliessend geklärt. Man geht davon aus, dass der Hase, der schon zeitig im Frühjahr auch bei kalten Temperaturen unterwegs ist, als Symbol der Fruchtbarkeit und der Lebensfreude gilt.

Vor dem 17. Jahrhundert brachten in vielen Regionen noch andere Tiere die Eier: der Fuchs, Kuckuck, Storch oder ein Ostervogel.


Schweiz
Die Kinder suchen am Ostersonntag Morgen Ihr Osternest welches vom Osterhasen für sie versteckt wurde. Das Osternest ist gefüllt mit einem Schokoladenosterhasen und  buntgefärbten, hartgekochten Eiern und anderen Süssigkeiten. Beim anschliessenden „Eiertüschen“ am Frühstückstisch schlagen zwei Gegenspieler je ein hartgekochtes Ei mit der Spitze des einen Eis auf das andere. Der Spieler, dessen Ei am längsten unversehrt bleibt, hat gewonnen.

Deutschland
Eier suchen und Schokoladenhasen verschenken sind typisch. Seit Jahrhunderten werden auch Osterfeuer angezündet. Volkskundler sehen darin heidnische Relikte, den Winter zu vertreiben.

Frankreich
Traditionell stellen die Pariser „Chocolatiers“ in Handarbeit grosse Osterglocken und andere oft teure Schokoladenfiguren her.

Italien
Im katholischen Italien ist Ostern eines der wichtigsten Feste und wird alljährlich gebührend gefeiert. In vielen Dörfern gibt es Inszenierungen des Leidenswegs Christi („Via Crucis“) und stimmungsvolle Oster-Prozessionen. Am Ostermontag Morgen essen viele Italiener (welche normalerweise sonst Cappuccino und Brot frühstücken) ausnahmsweise deftige „Torta Rustica“ und Salami zu einem Gläschen Wermut.

Spanien
Hier wird Ostern durch unzählige Prozessionen geprägt. Sie werden von frommen Brudenschaften organisiert. Vielerorts sind die Teilnehmer mit spitzen Kapuzen unterwegs. Es werden riesige Jesus- und Heiligenfiguren duch die Städte und Dörfer getragen.

Grossbritannien
Am Gründonnerstag, dem „maundy Thursday“ verteilt die Queen traditionell „maundy money“ an arme Menschen. Am Karfreitag essen die Briten „cross buns“, Rosinenbrötchen mit einem eingeritzten Kreuz. Ostereier färben die Briten auch – allerdings lassen sie die bunten Eier beim „Eierrollen“ um die Wette von einem Hügel rollen.

Irland
Früher gingen die Iren am Karfreitag nur barfuss auf die Strasse. An manchen Orten Irlands findet am Ostersonntag auch heute noch ein skuriller Brauch statt. Mit symbolischen Heringsbegräbnissen läuten die Iren das Ende der strengen Fastenzeit ein.

Griechenland
Besucher, die griechische Ostern mitfeiern, müssen Ausdauer mitbringen. Während der gesamten Osterwoche werden in allen Kirchen Messen zelebriert, die mehrere Stunden dauern. Am Ostersonntag wird gefeiert: Es wird Lammfleisch am Spiess gegessen und Rotwein getrunken. 

Bulgarien
Für die christlich-orthodoxen Bulgaren ist Ostern – nicht Weihnachten – das grösste Fest. Im Balkanland werden die Ostereier am Gründonnerstag gefärbt. Die ersten Eier werden rot gefärbt. Ihnen werden heilende und magische Kräfte zugeschrieben. Am Ostersonntag werden auch hier die Eier gegeneinander gestossen.

Ungarn
Eine ungarische Eigenart zu Ostern ist das „Begiessen“ der Frauen und Mädchen am Ostermontag. Das geht wahrscheinlich auf einen vorchristlichen Fruchtbarkeitsbrauch zurück. Die Männer besuchen die Frauen aus der Familie und dem Freundeskreis und besprengen sie mit Parfüm. Dafür werden sie mit Ostereiern, Kuchen und Alkohol bewirtet.

Russland
Im orthodoxen Russland ist Ostern der höchste religiöse Feiertag. Der Ostergottesdienst beginnt mit der Kreuzesprozession. Am Abend geht es in die stundenlange Mitternachtsmesse. Auf die strenge vorösterliche Fastenzeit folgt in Russland das Fastenbrechen mit „Pascha“ – einer gehaltvollen Quarkspeise und mit dem Kuchen „Kulitsch“.

USA
In den USA gibt es keinen Ostermontag. Der Sonntag wird gefeiert wird mit vielen „Easter Parades“. Die grösste Osterparade gibt es in New York. Im Weissen Haus in Washington dürfen traditionell Kinder Eier suchen und mit ihnen „Eier rollen“ – dabei werden harte Eier mti einem Stock vorangetrieben. Dann verschenkt der Präsident Ostereier aus Holz mit seiner Unterschrift und derjenigen der First Lady.

Australien
In Australien sind Hasen verpönt, weil sie das ohnehin karge Weideland kahl fressen. Man versteckt deshalb „Oschter Bilbies“ – ein hasenähnliches Beuteltier. Der Bilby gilt als Hauptopfer der Kaninchen-Invasion, die Ende des 18. Jahrhunderts mit den Siedlern aus Europa nach Australien kam. Es soll nur noch 600 Exemplare geben.

Philippinen
Auf den Philippinen wird jedes Jahr am Karfreitag in mehreren Städten die Kreuzigung Jesu nachgestellt. Dabei tragen mehrere junge Männer in der Früh zunächst ein Holzkreuz auf einen Hügel und lassen sich anschliessend mit fünf Zentimeter langen Nägeln an Händen und Füssen darauf festnageln. Die Kreuze werden für mindestens fünf Minuten aufgerichtet. Die jungen Männer betrachten dies als Sühne.

Südafrika
In Südafrika drängt es die Menschen zu Ostern in die Berge oder an die Strände. Eine kulinarische Spezialität sind die köstlich duftenden „Hot Cross Buns“ – mit Zuckerguss-Kreuzen überzogene lebkuchenähnliche Brötchen, die nur zu Ostern gebacken werden. Es soll sich dabei um eine alte britische Tradition handeln und an die Kreuzritterzeit erinnern.

Schöne Ostergeschichten aus aller Welt von Rena Sack

Golden Week rund um die Welt


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Japan
Die Goldene Woche ist in Japan neben Neujahr ein wichtiger Bestandteil des Ferienkalenders.

Die Goldene Woche liegt in der beliebtesten Jahreszeit des Frühlings (29. April bis 5. Mai) in der Kirschblütenzeit. Die japanische Kirschblüte ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Die Zeit der Kirschblüte markiert einen Höhepunkt im japanischen Kalender und den Anfang des Frühlings. Die Kirschblüte beginnt in Japan Mitte oder Ende März in Kyūshū und „wandert“ dann nach Nordosten, bis sie etwa Anfang Mai in Hokkaidō ankommt.

Während der Golden Woche schliessen Schule und die meisten Firmen und die Japaner nehmen Ferien um zu Reisen.


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China
Diese staatlichen Feiertage wurden 1999 von der chinesischen Regierung der Volksrepublik eingeführt, um den Binnenmarkt für Tourismus zu beleben, den allgemeinen Lebensstandard zu erhöhen und Verwandtschaftsbesuche über weite Strecken zu ermöglichen.

Zum einen gibt es zum Chinesischen Neuen Jahr im Januar oder Februar (New Years Golden Days) eine Woche und zum anderen gibt es eine Woche beginnend am 1. Oktober dem Nationaltag (National Day Golden Week).

Diese Wochen sind in der Volksrepublik eine intensive Reisezeit.

Andere Feste rund um die Welt


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Brasilien Karneval in Rio

Ohne Zweifel eines der Top 10 Feste der Welt ist der fünftägige Karneval in Rio ein sexy, glitzerndes und Samba tanzendes Ereignis. Partys an der Copacabana und in der ganzen Stadt gehen in die nächtlichen Samba-Paraden über, bei denen Tänzer, herrlich dekorierte Wagen und Transvestiten die Strassen bevölkern.


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China Eis- und Schneefestival in Harbin

Im Winter, in der Regel von Anfang Januar bis Mitte Februar, finden in Harbin das Eis- und Schneefestival und das Eislaternen-Festival statt. An verschiedenen Orten im Stadtgebiet werden dann zum Teil filigran ausgearbeitete Eis- und Schneeskulpturen ausgestellt. Die grössten Skulpturen sind Nachbauten berühmter Baudenkmale wie des Louvre in Paris oder des Pekinger Sommerpalastes. Dabei können die Skulpturen mehrere Meter hoch werden und sind nachts von innen mehrfarbig beleuchtet. Nicht nur zum Anschauen sondern auch zur Benutzung gab es im Januar 2009 auch vier Bahnen Eisrutschen, die komplett aus Eis gefertigt waren. Das Festival wurde im Jahr 1984 erstmals ausgerichtet und hat sich mittlerweile zu einer Winter-Touristenattraktion entwickelt. Es gehört zu den vier grössten Eis- und Schneefestivals der Welt (neben dem Schneefestival in Sapporo, dem Skifestival in Oslo und der Winter-Sonnwendfeier in Québec).


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Indien Holi Farbenfest

Der Frühlingsbeginn in Indien ist eine farbenfrohe Sache. Am Holi-Fest überschütten sich die Menschen tagelang mit farbigen Pulvern, singen und tanzen in den Strassen. Das Fest wird traditionell zu Ehren Krishnas gefeiert, einem hinduistischen Gott mit vielen menschlichen Schwächen. Er war berühmt für seine Possen und flirtete gerne mit Hirtenmädchen. Auch er feierte das Holi-Fest. In Krishnas Geburtsstadt Vrindavan, im Norden des Landes, wurden Gebete und Zeremonien abgehalten.

Der Name Holi stammt von dem weiblichen Dämonen „Holika“. Denn das Fest geht auf einen Religionsstreit zurück, bei dem sich Vishnu, eine der wichtigsten Gottheiten des Hinduismus, gegen die Dämonin Holika durchgesetzt haben soll. Vishnu siegte, Holika ging dagegen in Flammen auf. Deshalb wird in der ersten Nacht des Festes traditionell ein Feuer entzündet, in dem symbolisch eine Holika-Puppe aus Stroh verbrannt wird.


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Indien Elefanten-Festival und Holi, Jaipur

Spektakuläre Paraden aus tonnenschweren, herausgeputzten Elefanten, Elefanten-Polo und Tauzieh-Wettbewerbe ziehen die Massen im Frühjahr nach Jaipur. Das traditionelle Elefantenfestival fällt mit Holi, dem indischen Farbenfest zusammen, bei dem die Einheimischen mit buntem Pulver und Wasserpistolen herumspielen.


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Israel Chanukka

Chanukka ist ein jüdisches Fest, das acht Tage lang dauert und am 25. Tag im Monat Kislew (November/Dezember) beginnt. Gefeiert wird die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem 164 v. Chr. Zentrales Symbol ist der achtarmige Leuchter, bei dem an jedem Tag eine zusätzliche Kerze entzündet wird. Erinnert wird damit an die Chanukkia - einen Leuchter im Tempel, der niemals erlöschen sollte. Durch die Eroberung der Syrer gab es nur noch geweihtes Öl für einen Tag. Doch der Leuchter brannte durch ein Wunder acht Tage, also gerade lange genug, um neues Öl herzustellen. An Chanukka trifft man sich mit Familie und Freunden; die Kinder bekommen Geschenke und Süssigkeiten. Serviert werden meist traditionelle Speisen wie Latkes (Kartoffelpuffer).


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Irland Saint Patrick's Day

St. Patrick war der erste christliche Missionar in Irland und wird von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Zudem ist er Schutzpatron Irlands. An seinem Todestag, dem 17. März 461 oder 493, gedenken ihm die Iren und zunehmend auch immer mehr Nicht-Iren. Die vorherrschende Farbe ist dabei grün, wobei nicht nur die Kleidung der Feiernden, sondern unter anderem auch Bier und Flüsse grün eingefärbt werden und Sehenswürdigkeiten in grünes Licht eintauchen. Ebenfalls dazu gehört das "Shamrock", das Kleeblatt, da es als ein Nationalsymbol Irlands gilt. Zum St. Patrick’s Day gibt es in vielen Teilen der Erde Paraden mit traditionellen Tanzgruppen und irischer Folk-Musik. Zudem tragen viele Feiernde einen grünen Hut und erinnern damit an den Naturgeist "Leprechaun" aus der irischen Mythologie. 


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Japan Hanami Kirschblütenfest

Hanami ist die japanische Tradition, das Erblühen der Kirschbäume zu feiern. Je nach Region blühen die Kirschblüten zwischen März und Mai. Zusammen mit dem Erblühen feiert man das Ende des Winters und freut sich über allmählich wärmere Temperaturen. In den etwa zehn Tagen picknicken viele Japaner mit Freunden, Bekannten oder der Familie unter den Bäumen, trinken Bier oder Sake (Reiswein). Abends werden die Bäume häufig beleuchtet, wodurch die weissen oder rosafarbenen Blüten einen Kontrast zur dunklen Nacht bilden. In Japan stehen Kirschblüten für Schönheit und Vergänglichkeit.


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Mexiko Día de los muertos

Der Día de los muertos (Tag der Toten) gehört zu den wichtigsten mexikanischen Feiertagen. In den Tagen vom 31. Oktober bis zum 2. November wird der Verstorbenen gedacht. Anders als in den meisten anderen Ländern wird der Tod in Mexiko allerdings nicht tabuisiert. Mit dem Día de los muertos ehren die Mexikaner ihre Toten und feiern ein buntes Volksfest, da sie glauben, dass die Verstorbenen an diesen Tagen auf die Erde zurückkehren. Zu den Feierlichkeiten werden die Strassen mit Blumen geschmückt und überall findet man bunte und teilweise skurrile Todessymbole - ob aus Schokolade oder Zucker. Allgegenwärtig ist auch die Skelett-Dame "La Catrina". 2003 wurde der Tag der Toten von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.


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Schweden Midsommar

Midsommar zählt in Schweden zu den grössten Festen des Jahres. Es wird an einem Samstag zwischen dem 20. und 26. Juni veranstaltet. Gefeiert wird die Sommersonnenwende, also der längste Tag und die kürzeste Nacht. Am Vortag wird ein geschmückter Baumstamm an einem grossen Platz aufgestellt, um den man am Mittsommertag tanzt. Viele Schweden tragen dazu Trachten oder kleiden sich festlich mit Blumen im Haar. Traditionell isst man an Midsommar die ersten Kartoffeln des Jahres zusammen mit Hering, Sauerrahm, Knäckebrot und Käse; zum Nachtisch gibt es Erdbeeren mit Sahne. Auch Kräuterschnäpse und Trinklieder gehören zu dem bunten Fest. Mädchen, die am Abend sieben verschiedene Blumen unter das Kopfkissen legen, sollen in der Nacht zudem von ihrem zukünftigen Ehemann träumen…


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Tunesien Festival Douz

Die meiste Zeit des Jahres ist Douz in Tunesien eine verschlafene Oase in der Sahara, die nur während des viertägigen Festes im Dezember zum Leben erwacht. Kamelrennen, Berber auf ihren Pferden und Bauchtanz-Vorführungen finden vor einer Kulisse aus Sanddünen statt.


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Türkei Zuckerfest

Das islamische "Fest des Fastenbrechens" ist in der Türkei unter dem Namen "Zuckerfest" (Şeker Bayramı) bekannt. Mit dem dreitägigen Fest endet der Fastenmonat Ramadan. Nach einem Besuch der Moschee besucht man Familie und Bekannte, beschenkt sich und macht auch Bedürftigen Geschenke. Gegessen werden meist süsse Gerichte. Die Kleidung ist festlich und Frauen verzieren ihre Hände mit Henna. Da sich der Islam nach dem Mondkalender orientiert, ändert sich das Datum des Zuckerfestes von Jahr zu Jahr.


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USA Halloween

Halloween wird in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Ursprünglich stammt der Brauch aus Irland. Irische Einwanderer brachten ihn in die USA, woraufhin er sich ausbreitete. Am Halloween-Abend ziehen verkleidete Kinder von Haus zu Haus und verlangen mit "Süsses oder Saueres" (Englisch "Trick or Treat") Süssigkeiten, da sie sonst den Bewohnern Streiche spielen. Mit beleuchteten Kürbissen, in die man Fratzen schneidet, sollen die bösen Geister vertrieben werden. Die Häuser werden oft mit Fledermäusen, Skeletten, Spinnen und anderen gruseligen Dingen dekoriert. 


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USA Thanksgiving

Als das wichtigste Familienfest gilt in den USA und Kanada Thanksgiving. Während man das Erntedankfest in den USA am vierten Donnerstag im November feiert, wird das Fest in Kanada schon am zweiten Montag im Oktober begangen. An Thanksgiving feiert man oft mit der ganzen Familie zusammen und serviert traditionelle Gerichte wie gefüllten Truthahn, Süsskartoffeln und Kürbiskuchen. Vor dem Essen wird traditionell entweder ein Dankgebet gesprochen oder man sagt reihum, wofür man in diesem Jahr dankbar war. Das erste Thanksgiving in Nordamerika wurde vermutlich 1541 im heutigen Texas gefeiert.